Begriffe rund um Plexiglas®

Quelle: Evonik Röhm GmbH 2012

Abriebfest

ist die Beständigkeit der Oberfläche gegen das Lostrennen kleiner Teilchen infolge mechanischer Beanspruchung.

Acrylglas (PMMA)

Sammelbezeichnung für glasklare, aber auch transparent, transluzent und gedeckt eingefärbte tafelförmige Halbzeuge überwiegend aus Polymethylmethacrylat (PMMA). Der glasklare, vielfältig einfärbbare, thermoplastische bzw. thermoelastische Kunststoff zeichnet sich durch seine hohe Lichtdurchlässigkeit und gleichzeitig außerordentliche Witterungsbeständigkeit aus. Erstmals entwickelt von Dr. Otto Röhm und durch den Markennamen PLEXIGLAS® von ihm geschützt.

Quelle: Evonik Röhm GmbH

Bruchempfindlichkeit

siehe Schlagzähigkeit

Chemikalienbeständigkeit

Für viele Anwendungen von Kunststoffen entsteht die Frage nach der Beständigkeit beim Kontakt mit bestimmten Agenzien bzw. Werkstoffen. Die einfachste Möglichkeit, dies zu untersuchen, besteht darin, Prüfkörper ohne zusätzliche Belastung mit den entsprechenden Agenzien in Kontakt zu bringen, d.h. sie in Flüssigkeiten einzutauchen oder sie bei Feststoffen auf die Oberfläche aufzulegen. Als Beurteilungskriterien dienen die nach Lagerung eventuell entstandenen Veränderungen des Aussehens, Gewichts und der Festigkeit.

Coextrusion

In der Extrusionstechnik steht der Begriff „Coextrusion“ für das Zusammenführen von artgleichen oder fremdartigen Kunststoffschmelzen vor dem Verlassen der Profildüse.
Die so hergestellten Mehrschicht-Verbund-Platten werden wie folgt unterteilt:

Artgleiche Verbunde: z.B. Acrylglas mit Acrylglas
Fremdverbunde ohne Haftvermittler: z.B. ABS / Acrylglas
Fremdverbunde mit Haftvermittler: z.B. ABS / Polymer / Acrylglas

Dickentoleranz

Toleranzen sind zugelassene Abweichungen von den Sollwerten. Die Größe der Toleranz wird beeinflusst vom Rohstoff, dem Herstellprozess und der Verarbeitungsschwankung. Alle technischen Eigenschaften sind mit der Toleranz verbunden, d.h. je enger und konstanter die Dickentoleranz, desto konstanter die technischen Eigenschaften, die Verarbeitungsparameter und die Passgenauigkeit.

Toleranz bei:

Gegossenem (GS) PLEXIGLAS®
Toleranzformel = +/- (0,4 + 0,1 x Dicke)
Beispiel: Bei einer 4 mm GS-Platte liegt die Toleranz bei +/- 0,8 mm.
Dies ergibt eine Plattendicke von 3,2 bis 4,8 mm.

Extrudiertem (XT) PLEXIGLAS®
Toleranz: +/- 5 % der Plattendicke
Beispiel: Bei einer 4 mm XT-Platte liegt die Toleranz bei +/- 0,2 mm. Dies ergibt eine Plattendicke von 3,8 bis 4,2 mm

Einfärben

Zugeben und Einmischen von Farbmitteln zu Kunststoffen.

Elastizität

Elastizität heißt das Vermögen eines Stoffes zur Rückverformung nach Entfernung einer von außen angelegten mechanischen Spannung (E-Modul).

E-Modul

Elastizitätsmodul heißt das konstante Verhältnis von Spannung und Deformation im elastischen Bereich eines Stoffes (Elastizität).
Für die einachsige Zugbeanspruchung gilt:

 
E = Elastizitätsmodul, σ = Spannung, ε = Deformation.
Der E-Modul von gegossenem und extrudiertem Acrylglas beträgt 3300 MPa.

Extrusionsverfahren

Bei der Extrusion wird das pure, völlig durchgefärbte Acrylglas-Granulat in einem Extruder aufgeschmolzen und anschließend zwischen hochglanzpolierten, hartverchromten Stahlwalzen beidseitig geglättet und kalibriert. Die so hergestellten Platten besitzen eine hervorragende Oberflächenqualität und Dickentoleranz. Durch den Einsatz von Strukturwalzen entstehen oberflächenstrukturierte Platten.

Farbecht

siehe Lichtechtheit, Gelbwert

Fester Zustand

So heißt der Aggregatzustand, in dem die Atome oder Moleküle eines Stoffes (z.B. Acrylglas) nicht mehr frei gegeneinander beweglich sind, da ihre Wärmebewegung eingefroren ist. Das heißt die Moleküle erstarren zu einer festen Form. Dies gilt für alle Acrylgläser.

Gießverfahren

Das flüssige, völlig durchgefärbte Monomer wird zwischen zwei Spiegelglasplatten gegossen und härtet dort zum Acrylglas aus. Strukturierte Gläser ergeben oberflächenstrukturierte Acrylglasplatten.

Kratzfestigkeit

(Pencil Hardness / Scratch Hardness) Gegossenes und extrudiertes Acrylglas weisen unter allen Thermoplasten die höchste Oberflächenhärte und eine hervorragende Kratzfestigkeit auf. Dies wird unter anderem bestätigt durch den Pencil-Hardness-Test. Bei diesem Test wird ein Bleistift mit einem zur Prüfoberfläche geneigtem Winkel von 45° in eine Vorrichtung eingespannt und anschließend über die Oberfläche des Probekörpers geschoben. Die erste Bleistifthärte (mit der höchsten Härte beginnend), deren Spitze keinen fühlbaren Kratzer mehr hinterlässt, gilt als charakterisierende physikalische Größe.

Quelle: Evonik Röhm GmbH

Lichtbeständigkeit

Beständigkeit gegen Verfärbung und gegen physikalische Eigenschaftsänderung bei Lichteinwirkung. Lichtbeständigkeit ist ein allgemeiner Begriff und bezieht sich auf Eigenschaftsveränderungen durch Lichteinwirkung generell.

Lichtdurchlässigkeit

(Transparenz)

gibt an, wie gut ein Material senkrecht auf die Oberfläche auftreffendes Licht durchläßt. Der spektrale Transmissionsgrad der farblosen PLEXIGLAS® Sorten liegt bei senkrechtem Strahlungseinfall im sichtbaren Bereich konstant bei 92 %. Der Spitzenwert von 92 % wird lediglich durch den physikalisch bedingten Reflektionsverlust von je 4 % an Lichteintritts- und Lichtaustrittsfläche verursacht.

Da PLEXIGLAS® keine Eigenfarbe besitzt, lässt es sich nicht nur in nahezu allen Farbnuancen einfärben, sondern es kann auch eine außerordentliche Genauigkeit beim Einfärben erzielt werden.

Lichtechtheit

Lichtechtheit bezeichnet nur die Beständigkeit gegen Verfärbung (Gelbwert) unter Lichteinwirkung. Jahrzehntelange Bewitterungsergebnisse dokumentieren, dass der Werkstoff PLEXIGLAS® keinen nachteiligen Einfluss auf die Licht- und Farbbeständigkeit der Einfärbungen hat. Wegen der ausgezeichneten Farblosigkeit und hervorragenden Witterungsbeständigkeit von PLEXIGLAS® empfiehlt es sich als idealer „Farbträger“.

Normen

PLEXIGLAS® GS wird nach DIN EN ISO 7823-1 „Gegossene Tafeln“ und PLEXIGLAS® XT nach DIN EN ISO 7823-2 „Schmelzkalandrierte extrudierte Tafeln“ hergestellt.

Oberflächenhärte

Gegossenes und extrudiertes Acrylglas weisen unter allen Thermoplasten die höchste Oberflächenhärte und eine hervorragende Kratzfestigkeit auf.

Quelle: Evonik Röhm GmbH

Bei Werkstoffen, deren Härte durch die Shore-Härte-Bestimmung nicht mehr erfasst werden kann, wird die Kugeldruckhärte ermittelt. Sie ist der Quotient aus Prüfkraft (F) und der Oberfläche des Eindrucks (A), der durch eine Stahlkugel mit einem Durchmesser von 5 mm nach einer bestimmten Zeit verursacht wurde. Kugeldruckhärte: H = F / A [N/mm²]. Die Kugeldruckhärte belegt signifikant den besonders harten Werkstoff PMMA (siehe Abbildung).

Pflege

Empfehlungen für PLEXIGLAS®:

Für die tägliche Reinigung genügt klares Wasser und ein feuchtes Tuch. Wasserränder, Fett- und Seifenreste lassen sich mühelos mit warmem Wasser, dem etwas Spülmittel zugesetzt ist, und einem feuchten Tuch entfernen. Bei Kalkablagerungen hat sich verdünnte Essigessenz als Reinigungsmittel bestens bewährt. Verunreinigungen, die sich so nicht entfernen lassen, können durch Acrylglas-Polierpasten und ein weiches Tuch beseitigt werden.

PLEXIGLAS®

  • ist der uns geschützte Markenname für das erste Acrylglas der Welt
  • ist ein Polymethylmethacrylat (PMMA)
  • wurde erstmals 1933 hergestellt
  • wurde von Dr. Otto Röhm erfunden

PMMA

siehe Acrylglas

Polymerisation

Amorpher Zustand (räumliche Filzstruktur)

Unter Polymerisation wird die Verknüpfung einer Vielzahl einzelner Moleküle (Monomer) zu einem größeren Molekül (Polymer) verstanden. Während der Abkühlung erstarren die größeren Moleküle zu einer festen Form. Amorphe Substanzen sind als unterkühlte Flüssigkeiten zu betrachten. Im amorphen Zustand (räumliche Filzstruktur) liegen die Makromoleküle – wie die Moleküle einer Flüssigkeit – völlig ungeordnet vor.

Reinigungsfreundlich

Die Oberfläche von PLEXIGLAS® ist porenfrei, glatt und glänzend. Schmutz kann praktisch nicht haften, Wasser perlt ab. Diese Eigenschaften halten ein Leben lang. Einfach so – ganz ohne zusätzliche Beschichtung.

Reparaturfähigkeit

Dank der glatten PLEXIGLAS® Oberfläche lassen sich Gebrauchsspuren sehr einfach – sogar von Hand – mit Poliermilch oder -paste wieder entfernen. Sollte ein Kratzer vorkommen, kann er auf der glatten Oberfläche leicht entfernt werden. Falls erforderlich lässt sich PLEXIGLAS® auch gründlich reparieren. Durch Schleifen und anschließendes Polieren ist an jeder Stelle des PLEXIGLAS® die Qualität der ursprünglichen Oberfläche wieder reproduzierbar.

Schalldämpfung

Schalldämpfung ist eine Verminderung der Schallausbreitung in festen Körpern, in der Luft und sonstigen Gasen. Je höher das Dämpfungsdekrement eines Stoffes ist, umso besser ist sein Schalldämpfverhalten.

Quelle: Evonik Röhm GmbH
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Schallgeschwindigkeit

Schallgeschwindigkeit gibt an, wie schnell der Schall in festen Körpern, in der Luft und sonstigen Gasen weitergeleitet wird. Je geringer die Geschwindigkeit (c) eines Stoffes ist, umso langsamer wird der Schall weitergeleitet.

 
Quelle: Evonik Röhm GmbH

Schlagzähigkeit

Die Bruchempfindlichkeit wird durch den Schlagversuch bestimmt. Darunter wird die Beanspruchung von Probekörpern, Halbzeugen und Formteilen durch Schlag verstanden. Ermittelt wird die Energie, die zur Zerstörung erforderlich ist, bzw. es wird bei vorgegebener Energie der Schädigungsgrad beurteilt.

Quelle: Evonik Röhm GmbH

Stoßbeanspruchung

siehe Schlagzähigkeit

Transparenz

siehe Lichtdurchlässigkeit

Umwelt

Strengste Umweltanforderungen werden von den PLEXIGLAS® Qualitäten der Röhm GmbH erfüllt. Die PLEXIGLAS® Qualitäten enthalten kein Bisphenol A, keine gesundheitsbedenklichen Schwermetalle und keine gesundheitsbedenklichen Weichmacher. PLEXIGLAS® ist konform mit folgenden Richtlinien:

– 2002/95/EG (RoHS)
– 2005/618/EG
– 2000/53/EG (Altfahrzeuge)
– 2002/96/EG (Elektronik-Altgeräte)
– VDA-Liste 232-101 (deklarationspflichtige Stoffe im Automobilbau)

Wärmeformbeständigkeit

Die Wärmeformbeständigkeit ist ein Maß für die Beständigkeit eines Werkstoffes unter Temperatur- und Lasteinfluss.
In der Praxis üblich ist die Angabe der maximalen Dauergebrauchstemperatur:

– PLEXIGLAS® GS: 80 °C
– PLEXIGLAS® XT: 70 °C

Wärmeleitfähigkeit

Die Wärmeleitfähigkeit ist das Vermögen eines Festkörpers, einer Flüssigkeit oder eines Gases, Wärmeenergie zu transportieren. Die Geschwindigkeit, mit der beim Erwärmen eines Stoffes die Wärmeenergie von einem Teilchen auf das nächste weitergegeben wird, bestimmt die Wärmeleitfähigkeit.

Quelle: Evonik Röhm GmbH

Witterungsbeständigkeit

(auch Wetterbeständigkeit genannt) Beständigkeit gegen chemische Veränderung und gegen Änderung des physikalischen Verhaltens unter Witterungseinflüssen. PLEXIGLAS® besitzt – getestet in allen Klimata der Erde – die beste Witterungs- und UV-Beständigkeit aller thermoplastischen Kunststoffe.

Quelle: Evonik Röhm GmbH

PLEXIGLAS® benötigt keine besondere Oberflächenbeschichtung, keine besonderen Alterungsschutzmittel, keine Stabilisierungsmittel und keine UV-Absorber. Bei PLEXIGLAS® gibt es keine sichtbare Vergilbung und nichts korrodiert, es gibt praktisch keinen Eigenschaftsabfall und kein Verrotten (siehe Abbildung).

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